By Christine Killmeyer
Am 19. August zelebrieren wir den jährlich stattfindenden „Welttag der humanitären Hilfe“. Dieser Tag ist der Arbeit und den Gefahren von humanitären Helferinnen und Helfern gewidmet. Denn jeden Tag setzt sich eine große Anzahl von diesen für das Wohl, den Schutz und die Versorgung von Menschen in Notlagen ein. Ihr Streben ist es, das Leben von schutzbedürftigen Personen zu verbessern und zu menschenwürdigen Konditionen zurückzubringen.
Als ausschlaggebend für die Einführung des Feiertags gilt der Terroranschlag vom 19. August 2003 in der irakischen Hauptstadt Bagdad, bei welchem 22 Menschen, darunter Sérgio Vieira de Mello – UN Abgeordneter für Menschenrechte, ums Leben kamen und mehr als 100 Personen schwer verletzt wurden. Das Attentat stellte einen schweren Verlust für die Vereinten Nationen dar und zeigte die Notwendigkeit auf, den Schutz von humanitären Helferinnen und Helfern erweitern zu müssen. Als Reaktion auf dieses tragische Ereignis wurde 2008 in einer Resolution der UN Generalversammlung festgehalten, dass das Bewusstsein für den Einsatz humanitärer Helferinnen und Helfer erhöht werden müsse. Eine Maßnahme hierfür war die Einführung des 19. August als Welttag der humanitären Hilfe.
Insgesamt hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre die Zahl jener Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, verdoppelt. 2019 wurden mehr als 168 Millionen Menschen als akut bedürftig eingestuft, womit ein neuer Höchststand erreicht wurde. Zu den Ursachen hierfür zählen gewalttätige Konflikte, Vertreibungen, mangelnder Nahrungszugang, Krankheitsausbrüche und Naturkatastrophen. Zudem sind aufgrund der COVID-19-Pandemie aktuell 63 Staaten auf humanitäre Hilfe angewiesen, wobei sich von diesen bereits 34 vorher in einer humanitären Krise befanden.
2018 zählten zu den Ländern mit den höchsten humanitären Hilfezahlungen unter anderem die Türkei mit rund 8.4 Millionen USD, die USA mit rund 6.6 Millionen USD und Deutschland mit rund 3 Millionen USD, aber auch Organisationen wie UNHCR und UNICEF stellen jährlich Beträge in Millionenhöhe für die Finanzierung von humanitärer Hilfe zur Verfügung. Auch wenn diese Summen auf den ersten Blick sehr hoch erscheinen mögen, muss dennoch erwähnt werden, dass diese im Jahre 2019 um 1.6 Milliarden Dollar – von 31.2 auf 29.6 Milliarden Dollar – reduziert wurden.
Allerdings können nicht nur große Organisationen ein Zeichen setzen!
In Äthiopien sind derzeit 8.39 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Darüber hinaus haben 62 Millionen Äthiopier keinen Zugang zu sauberem Wasser und 97 Millionen keinen Zugang zu Sanitäranlagen. Wir von Support Ethiopia haben es uns zur Hauptaufgabe gemacht, die Wasserversorgung in den ländlichen Regionen Äthiopiens durch die Errichtung von Zisternen zu gewährleisten und durch den Anbau von Bäumen einen Beitrag zum Wiederaufbau des ökologischen Gleichgewichts zu leisten. Im Rahmen unserer Tätigkeit wurden bislang 40.000 Setzlinge gepflanzt und 10 Zisternen errichtet, wodurch die Wasserversorgung von über 3200 Menschen sichergestellt werden konnte. Das Wasser aus den Zisternen wird derzeit unter anderem für Sanitärdienste, zum Reinigen von Klassenräumen und zum Erhalt der Setzlinge verwendet. Neben dem Sicherstellen der Wasserversorgung liegt es uns aber auch am Herzen, in den betroffenen Gebieten diverse Schulungen anzubieten. So wurden beispielsweise über 300 Schulvertreterinnen und Schulvertreter über die Themen Wasserknappheit, natürliche Ressourcen und Hygiene informiert.
Es ist wichtig, sich darüber bewusst zu werden, dass jeder von uns einen Teil, auch wenn dieser noch so klein erscheinen mag, zur Verbesserung der weltweiten Situation beitragen kann, denn auch wenn es aussichtlos erscheinen mag: Jedes Individuum zählt!
Ich (Christine) habe mich erst kürzlich dazu entschieden Support Ethiopia beizutreten, da ich gerne Menschen, denen es nicht so gut geht wie mir, ein Stück weit helfen möchte, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Denn was sich viele von uns nicht bzw. nur schwer vorstellen können, ist, dass es Menschen gibt, die ohne Zugang zu sauberem Fließwasser oder ohne ein festes Dach über dem Kopf leben müssen.
Warst du ebenfalls schon öfters am Überlegen, dich in deiner Freizeit ehrenamtlich zu engagieren? Dann scheue dich nicht, uns über einen unserer Social Media Kanäle oder per E-Mail zu kontaktieren! Wir suchen mit dir gemeinsam Aufgaben aus, in die du dich einbringen kannst! Es ist aber auch kein Problem, falls deine zeitlichen Kapazitäten für eine aktive Mitarbeit nicht ausreichen sollten. Dann stellen unsere Mitgliedschaften eine geeignete Alternative dazu dar.
Quellen:
https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/tag-der-humanitaeren-hilfe/
https://www.unicef.org/appeals/ethiopia.html
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen/
https://www.bmeia.gv.at/europa-aussenpolitik/humanitaere-hilfe/#:~:text=Gem%C3%A4%C3%9F%20dem%20Amt%20der%20Vereinten,von%20Katastrophen%20und%20Risiken%20zugenommen.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:52008IP0339
Office for the Coordination of Humanitarian Affairs, ‘Ethiopia: 2020 Humanitarian Response Plan’, OCHA, 2019.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/201187/umfrage/groesste-geberlaender-von-hilfszahlungen-weltweit/
https://www.unicef.org/reports/global-annual-results-2019-humanitarian-action#:~:text=In%202019%2C%20global%20humanitarian%20needs,assistance%20has%20more%20than%20doubled.
https://reliefweb.int/report/world/global-humanitarian-assistance-report-2020
http://hdr.undp.org/en/content/2019-human-development-index-ranking